Intelligent Design in der Schule

USA: Teenager öffnen Tür für Kreationismus

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Fertiggestellt in nur 6 Tagen
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Um Freiheit und Bildungsgerechtigkeit sei es den 16-jährigen Schülern gegangen, als sie vor den Senat in West Virginia traten und forderten, es Lehrer:innen zu erlauben, Intelligent Design (ID) in der Schule zu unterrichten. Der republikanische Gouverneur Jim Justice unterzeichnete daraufhin ein Gesetz, das es Lehrer:innen erlaubt, über ID "als eine Theorie zu sprechen, wie das Universum und die Menschheit entstanden sind".

Am 22. März unterzeichnete Jim Justice, Gouverneur des US-Bundesstaats West Virginia, ein Gesetz zum naturwissenschaftlichen Unterricht. Für Befürworter des Gesetzes ist es ein Schritt zu mehr Freiheit für die Wissenschaft. Gegner der Entscheidung bezweifeln, dass die Idee verfassungsrechtlich tragbar sei und fürchten das Eindringen von religiösen Schöpfungsideen in den schulischen Unterricht. Das Gesetz erlaubt es Lehrern öffentlicher Schulen, vage ausgedrückt, Schülerfragen "zu wissenschaftlichen Theorien darüber, wie das Universum und/oder das Leben entstanden ist" zu beantworten. Damit ist es Lehrer:innen erlaubt, solche Fragen auch im Sinne von Intelligent Design (ID) zu besprechen.

Dabei hatte 2015 schon John Jones, ein Richter eines US-Bezirksgerichts entschieden, dass ID keine wissenschaftliche Theorie ist und nicht im Biologieunterricht gelehrt werden dürfte. Intelligent Design verfolgt die Idee, dass das Leben zu komplex sei, als dass es sich ohne Anstoß übernatürlicher Kräfte hätte entwickeln können.

Der intelligente Designer müsse ja nicht Gott sein

Den Anstoß gab die Lehrerin Amy Grady, die sich darüber beschwerte, dass sich Lehrer:innen an öffentlichen Schulen unwohl fühlten, wenn sie Fragen zu Theorien außerhalb der Evolution beantworten. Grady schlug im vergangenen Jahr einen Gesetzentwurf vor, der es ausdrücklich ermöglicht hätte, Intelligentes Design an öffentlichen Schulen zu unterrichten. Der Entwurf wurde mehrfach überarbeitet. ID wird nicht mehr direkt erwähnt. Dann wurde er dem Gesetzgeber vorgelegt.

Zwei Oberstufenschüler betraten die Bühne. Sie forderten Freiheit für Pädagogen, zusätzlich zur Evolutionstheorie andere Theorien in der Schule zu verbreiten. Die beiden 16-Jährigen der Hurricane High School, Hayden Hodge und Hunter Bernard, sagten vor dem Senat: Sie seien zwar beide religiös, aber ID sei keine religiöse Theorie. Dieser Designer könne, müsse aber nicht, als Gott identifiziert werden, meinten die Schüler. Sie behaupteten, dass intelligentes Design eine wissenschaftliche Theorie sei. Für Kritiker des ID ist es hingegen nur Kreationismus in einer neuen Verpackung.

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